Die “Toten Bäume” von Noir Flohay im Hohen Venn bei Baraque Michel sind ein Eldorado für Fotografen, Maler und Naturliebhaber.

Das Hohe Venn selbst ist eine über 600 Quadratkilometer große Hochmoorfläche. Grenzübergreifend ist es zwischen Belgien und Deutschland gelegen und seit 2003 eine Welterbestätte. In diesem ganzjährigen Naturschutzgebiet kann man sich auf Holzstegen und Wanderwegen inmitten von Mooren, Hügeln und Wäldern der Natur erfreuen. Bevor man jedoch nach dort zu einer Wanderung aufbricht, sollte man sich über die verschiedenen Zonen, in die das Naturschutzgebiet eingeteilt ist, informieren. Nicht alle sind zu jeder Jahreszeit begehbar.

Inmitten dieser Naturschönheit nun liegt Noir Flohay, das mit seinen bizarren toten Bäumen geradezu ein Paradies ist für alle, die Natur oder Kunst lieben oder für beides offen sind. Ein Teil dieser Bäume liegt in der deutlich beschilderten Zone C, die nicht betreten werden darf. Ein großer Teil liegt aber auch außerhalb, sodass auch jeder Fotograf sich seinen Motiven beliebig nähern und diese auch umrunden kann.

Die toten Bäume entstanden im Jahre 2011, als ein durch Unachtsamkeit entstandener Großbrand einen beträchtlichen Teil des Hochmoores vernichtet hat. Die Natur hat sich schnell wieder erholt; nur die verkohlten Baumgruppen ragen als Reste eines Kiefernwäldchens heute noch als Warnung zur Achtsamkeit silbrig glänzend und gespenstisch in den Himmel. Doch auch diese für Fotografen so beliebten Motive halten nicht ewig. Die Bäume unterliegen dem natürlichen Verwitterungsprozess, und etliche sind schon umgefallen. Weitere Informationen zum Hohen Venn und speziell zu Noir Flohay findet man im Internet z. B. hier.

Von Prüm aus gelangt man am schnellsten zu Noir Flohay, indem man auf belgischen und deutschen Landstraßen ca. 55 km zu Baraque Michel fährt. Baraque Michel ist ein zu Jalhay in Belgien gehörendes Gasthaus. Dort ist ein großer Parkplatz, auf dem man sein Auto abstellen kann und zu Fuß weiter gehen muss. Da der Parkplatz sehr beliebt und trotz seiner Größe schnell belegt ist, sollte man spätestens um 09:30 Uhr hier sein.

Der vom Parkplatz aus etwa drei Kilometer lange Fußweg zu Noir Flohay ist nicht beschildert. Man braucht also eine Karte oder einen geeignetes Navigationssystem auf dem – vollgeladenen – Handy. Einen solchen Routenplaner findet man z.B. bei Komoot.

Weiterhin sollte man unbedingt beachten, dass der Weg keinesfalls barrierefrei ist und sinnvollerweise nur mit Gummistiefeln betreten werden sollte. Selbst bei wasserfesten Wanderschuhen ist es schwierig, die auf den Pfaden liegenden matschigen und wässrigen Moorflächen trockenen Fußes zu überwinden.

Ich selbst war am 23.10.2021 im Rahmen einer ganztägigen Exkursion des Fototreffs Eifel dort und war begeistert. Nicht nur Noir Flohay selbst, sondern auch die Wege dahin und zurück zum Parkplatz boten eine Fülle wunderbarer Motive. Einen Teil davon zeige ich mit meinen nachfolgenden Aufnahmen.

Da Noir Flohay in jeder Jahreszeit andere, berauschende Motive bietet, werde ich diesen Ort ganz sicher wieder besuchen, vielleicht auch im Nebel oder im Schnee oder in der auf- oder untergehenden Sonne.