Die Quelle des Flusses Prüm liegt am nordöstlichen Ende des Schneifelrückens im Landkreis Vulkaneifel auf 650 m Höhe mitten im Wald und ist von imposanten Windrädern umgeben. Sie liegt zwischen den Ortschaften Ormont und Reuth. Ihre GPS-Koordinaten sind 50°18’53.184″ N 6°28’9″ E.

Wanderung von Ormont zur Quelle des Flusses Prüm

Anfahrt

Die Quelle ist nicht mit dem Auto zu erreichen, sondern nur über Wanderwege. Ausgangspunkt meiner Wanderungen ist der Sportplatz von Ormont. Ormont ist eine kleine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel und gehört der Verbandsgemeinde Gerolstein an.

Nähert man sich dieser Ortsgemeinde mit dem Auto von Neuendorf aus, so fährt man hinter dem Ortseingangsschild von Ormont noch weiter bergab, bis dann, kurz vor Erreichen der Talsohle, eine Abzweigung rechts in die Waldstraße führt. Dieser Straße folgt man bergauf, bis man oben angekommen das Ende des Sportplatzes erreicht hat. Hier kann man sein Auto abstellen und die Wanderung beginnen.

Die GPS-Koordinaten des Parkplatzes sind 50°19’31.266″ N 6°27’12.846″ E.

Fußweg zur Prümquelle

Oben angekommen gibt es eine Kreuzung mit vier Waldwegen. Leider gibt es kein Hinweisschild, das einem den einzuschlagenden Weg zur Prümquelle zeigt. Man wählt den gut befestigten, anfangs asphaltierten Hauptforstweg. Man erkennt ihn an dem Durchfahrt-Verboten-Schild und dem darunter stehenden Hinweis “Forstwirtschaftlicher Verkehr frei“.

In diesen Weg geht man hinein. Dabei stellt man fest, dass der Weg sehr gut und barrierefrei ausgebaut ist, auch wenn im weiteren Verlauf auf die Asphaltierung verzichtet wird. Der gute Ausbau ist sicher auch dem Windräder-Park zu verdanken, den man dann später kennenlernt. Wie überall in der Eifel gibt es auch hier Steigungen, diese aber sind sehr gering und leicht zu bewältigen.

Der ganze Wanderweg führt ausschließlich durch Wald. Trotz der hier aufgestellten Windräder ist er daher ziemlich windgeschützt und spendet auch Schutz vor gleißender Sonne. Bei der Wanderung über den leicht ansteigenden Weg sieht man irgendwann das Schild „Vorsicht Eisfall!“, kurz darauf erblickt – und hört man auch schon – das erste Windrad in Geradeaus-Richtung.

Nach insgesamt etwa 1,1 km kommt man an eine deutlich ausgebaute Wegegabelung, und dort biegen wir links ab. Damit folgt man auch dem deutlich sichtbaren Wegweiser, der Richtung Prümquelle zeigt. Von hier aus sind es nur noch 800 m bis zum Ziel.

Bei der weiteren Wanderung nähern wir uns einigen Windrädern hautnah. An der nächsten Wegegabelung biegt man nicht nach links ab, sondern geht geradeaus weiter auf dem gut befestigten Weg, der hier Teil des Moorpfades Ormont ist. Schon bald darauf entdeckt man auf der rechten Seite einen Unterstand mit Sitzgelegenheit. An den dort angebrachten Info-Tafeln erfährt man Interessantes über den auf diesem Gelände angelegten Eifel-Windpark Ormont-Stadtkyll. Eine weitere Tafel informiert über die Prümquelle sowie über die „Moor-Route“, einen deutsch-belgischen Wanderweg.

Neben der Hütte führt uns ein Wegweiser zur Quelle des Flusses Prüm. Der so ausgewiesene ca. 30 Meter lange Pfad ist schmal, geht bergab und wird von Wurzeln durchquert. Ihm schließt sich ein etwa 10 Meter langer Holzsteg an, und an dessen Ende ist man bei der Prümquelle angekommen. Sowohl Pfad als auch Holzsteg sind leider nicht barrierefrei.

Die Prümquelle

Wer am Ende des Holzsteges angekommen ist, wird möglicherweise enttäuscht. Statt einer fröhlich sprudelnden glasklaren kleinen Wasserfontäne sieht man nur ein matschiges Gebiet mit einigen kleinen Wasserpfützen, in denen man bei sehr genauem Hinsehen eine geringe Wasserströmung erkennen kann.

Wer seine Augen dann bergauf wandern lässt, entdeckt unter Farnen, totem Gehölz, Blattlaub und verschiedenen Sumpfpflanzen versteckt weitere Wasserlachen, die dann auch etwas klarer aussehen.

Und wenn man dann noch etwas weiter bergauf schaut, entdeckt man vielleicht ein etwa ein Meter hohes Gerüst in Igluform, hergestellt aus Holzknüppeln. Es ist wahrscheinlich aus Spaß über einer der Stellen errichtet worden, an der das Wasser an die Oberfläche tritt. Von diesen Wasserstellen gibt es hier am Ort der Prümquelle mehrere.

Aus der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier erfährt man auf der Website https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=10440 (Zitat):

„Bei der Prümquelle handelt es sich um eine Tümpelquelle in einem kleinen Sumpfgebiet im Arenberger Forst auf einer Höhe von 636 m über NN. Von hier aus fließt sie als Rinnsal in südliche Richtung ab. Die Prüm mündet nach ca. 90 km bei Minden in die Sauer. Kurioserweise liegt die Mündung der Prüm auf demselben Längengrad wie die Quelle und fließt somit exakt südlich der Quelle.“

Auf dieser eben genannten Website erfährt man außerdem (Zitat):

„In der Nähe ihrer Quelle finden wir die Alpine Pestwurz (Petasitis albus). Das ist der einzige Standort dieser Orchideenart im gesamten linksrheinischen Rheinland.“

Meine Bilder

Ich bin den hier beschriebenen Weg zur Prümquelle mehrfach gewandert. Das erste Mal war ich im Juni 2021 und zuletzt am 23.10.2022 dort. Auf meinen nachfolgenden Bildern zeige ich den Weg zur Prümquelle, die Prümquelle selbst und einiges, was mir auf den Wanderungen gut gefallen hat. Die aktuellen Bilder sind hierbei an der herbstlichen Färbung der Blätter leicht zu erkennen.

Bei meinem letzten Besuch erschien mir der Holzsteg nicht mehr trittsicher, und auch das schöne Iglu aus dem Holzgerüst war dem Verfall preisgegeben. Die Wasserlachen, an denen die Prüm aus dem Erdreich tritt, waren gut unter dem herabgefallenen Herbstlaub verborgen. Bei genauerem Hinsehen aber hat man das fließende Wasser dann doch erkennen können. Ich bin dem Flusslauf hügelabwärts gefolgt, bis das Gewässer im Dickicht des Waldes verschwunden ist.

Die Alpine Pestwurz habe ich leider nie gesehen. Damit habe ich gleich ein Ziel für eine meiner nächsten Wanderungen.