Die „Epiphanie“ in der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn ist die vierte Episode dieser Krippe und zeigt die Ankunft der heiligen drei Könige bei Jesus Christus im Stall von Bethlehem.

Der Begriff Epiphanie

Das Wort „Epiphanie“ kommt aus dem Griechischen und heißt „Erscheinung“. Mit ihm wird im landläufigen Sprachgebrauch eine übersinnliche Begegnung mit einem mächtigen Wesen bezeichnet.

Im Christentum hat dieser Begriff im Laufe der Geschichte eine ständige Veränderung erfahren. Selbst zwischen der katholischen und der evangelischen Lehre gibt es gegenwärtig unterschiedliche Bedeutungen.

In der katholischen Kirche wird das „Fest der Erscheinung des Herrn, die Epiphanias,“ am 6. Januar gefeiert, also am 12. Tag nach der Geburt Christi. Damit endet dann auch offiziell das zwölftägige Weihnachtsfest. An diesem Tag werden gleich drei Erscheinungen der Göttlichkeit Christi gefeiert, die alle am 6. Januar stattgefunden haben sollen:

  1. der Besuch der drei Weisen aus dem Morgenland, den heiligen drei Königen;
  2. die Taufe Christi im Jordan und
  3. die Verwandlung von Wasser in Wein durch Jesus Christus auf der Hochzeit von Kanaa.

Somit ist Epiphanias neben Weihnachten und Ostern eines der bedeutendsten Feste im Christentum.

Wer noch tiefer in die Materie eindringen will, findet hier auf der externen Website von Wikipedia weitere Informationen.

Die Weisen aus dem Morgenland, die heiligen drei Könige

Im Volksbrauchtum wird das Fest der Erscheinung des Herrn, das Epiphaniasfest, auf den Besuch der heiligen drei Könige beschränkt.

In einem Auszug der Einheitsübersetzung des Matthäusevangeliums heißt es:

„Und siehe, der Stern, den sie (die Sterndeuter, Anmerkung des Verfassers) hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.“

Den gesamten Wortlaut des Matthäus-Evangeliums Matthäus 2,1-12 in der Einheitsübersetzung von 2016 findet man z.B. hier auf der externen Website.

Die Epiphanie in der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn

Am Epiphaniasfest werden bei den Weihnachtskrippen in der Regel die Figuren um die heiligen drei Könige ergänzt. So einfach jedoch wird es in der hier betrachteten Krippe nicht gehandhabt, denn in Episode 4, der Epiphanie der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn, ist der Aufbau wesentlich aufwändiger.

Alle Figuren, die in dieser Krippe beheimatet sind, kommen hier zum Einsatz, lediglich der Erzengel Gabriel fehlt. Die bereits aufgestellten Figuren werden neu gruppiert. Der umgestaltete Krippenbereich wird durch die heiligen drei Könige mit einer ganzen Begleitmannschaft ergänzt. Sogar ein liegendes Begleitkamel ist dabei. Das Jesuskind liegt nicht mehr in der Krippe, sondern ist bei Maria auf dem Schoß. Maria hält ein Sabbeltuch in der Hand.

Dieses kleine Detail zeigt neben vielen anderen Kleinigkeiten, mit wieviel Liebe, Sachkenntnis und Einfühlungsvermögen der Krippenbauer Herr Gerd Staus den Bau seiner Krippe betreibt. Es gefällt, wie im Stall das Gepäck aufbewahrt ist und Josephs Hut an einem Nagel hängt. Wie dem täglichen Leben entnommen wirkt die Fütterung des Begleitkamels nach der Ankunft mit Grünzeug durch einen Jungen, während ein gewitztes Schaf Futter aus dem Eimer in der anderen Hand des Jungen nascht. Es sind noch viele weitere schöne Details zu sehen, wenn man meine gezeigten Bilder sorgfältig anschaut.

Trotzdem lohnt sich der persönliche Besuch der Epiphanie der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn, denn der Aufbau vermittelt dem Besucher eine Atmosphäre, die ich mit meinen Bildern leider nicht vermitteln kann.

Wie die historische Weihnachtskrippe bei der Geburt Christi am 25. Dezember 2022 aufgebaut war, kann man hier in meinem Blog anschauen.

Die Figuren des berühmten Bildhauers Otto Zehentbauer

Die Krippenfiguren des Künstlers Otto Zehentbauer lassen sich in drei Kategorien unterteilen.

Bei der ersten Kategorie sind der Kopf und die äußeren Gliedmaßen wunderbar geschnitzt und über biegsame Drähte mit einem grob gefertigten Rumpf verbunden. Durch diese biegsamen Drähte erhalten die Figuren ihre Beweglichkeit. Die unschönen Bauteile werden mit Kleidung geschickt verdeckt. Die Figuren der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn gehören in diese Kategorie; es sind sogar die größten dieser Bauart.

Noch größere Figuren lassen sich aus Stabilitätsgründen so nicht mehr herstellen. Hier hat Otto Zehentbauer dann Kugelgelenke eingebaut, die sich mit Schrauben haben arretieren lassen. Diese Figuren fallen in Kategorie 2.

Dann gibt es schließlich noch die großen, unbeweglichen Standfiguren der Kategorie 3.

Herr Gerd Staus, der aktuelle Krippenbauer in Lichtenborn

Diese Einteilung der Figuren habe ich von Herrn Gerd Staus erfahren. Von ihm weiß ich auch, dass die Figuren der historischen Krippe sehr vorsichtig behandelt werden müssen. Auch ist es sehr schwierig, diese Figuren überhaupt zum Stehen zu bringen, ohne dass man entsprechende Befestigungen sieht. In meinem nächsten Blog werde ich mehr über Herrn Staus schreiben. Wie ich in meinem vorhergehenden Blog schon bemerkt habe, ist er Experte auf diesem Gebiet.

Deshalb ist es schön, dass Herr Staus (Tel.: 06554-958658) nach Vereinbarung Kirchen- und Krippenführungen anbietet.

Von Herrn Staus kann man dabei z.B. auch erfahren, wo in der näheren Umgebung noch Figuren der verschiedenen Kategorien von Otto Zehentbauer aufgestellt sind.

Meine Bilder zur vierten Episode Epiphanie

Die Darstellung der Epiphanie, der vierten Episode in der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn, gliedert sich im Prinzip in drei Bereiche.

Der erste zeigt den Stall mit dem Jesuskind auf Marias Arm und die heiligen drei Könige mit einer großen Begleitmannschaft bei der Ankunft. Über dem Dach des Stalls steht der Weihnachtsstern, der die drei Weisen nach Bethlehem zum Stall geführt hat.

Der zweite Bereich zeigt die Hirten auf dem Feld in veränderter Position.

Der dritte Bereich besteht aus der Herberge, dem Herbergsvater und verschiedenen weiteren Personen.

In meinen Bildern zeige ich einen Gesamtüberblick der Epiphanie, der vierten Szene der historischen Weihnachtkrippe in Lichtenborn, die drei Bereiche, aus denen sich dieses Szenario zusammensetzt, sowie einige Einzel- und Nahaufnahmen.

Ausblick

Dieser vierten Szene, der Epiphanie, in der historischen Weihnachtskrippe in Lichtenborn folgt die Szene „Flucht nach Ägypten“.